Konrad, C. (2020). 1 und 1 und 1 oder 3 auf einmal? Handlungen mit didaktischen Arbeitsmitteln unter der Lupe. In: Weigel, W. & Wörter, J. F. (Hrsg.). Beiträge zum Mathematikunterricht. Münster: WTM Verlag.

Didaktische Arbeitsmittel sind wesentlicher und alltäglicher Bestandteil des mathematischen Erstunterrichts. Es handelt sich dabei um Materialien, mit denen Kinder Handlungserfahrungen sammeln, aus denen konzeptuelles Zahlwissen und Operationsverständnis erwachsen (Lorenz, 1992; Piaget & Inhelder, 1990). Eine zentrale Aufgabe des arithmetischen Anfangsunter- richtes ist die Entwicklung nicht-zählender Rechenstrategien. Dabei spielen eine flexible Zählfertigkeit, ein kardinaler Zahlbegriff und Möglichkeiten nicht-zählender Mengenerfassung eine wichtige Rolle (Benz, Peter-Koop, & Grüßing, 2015).

Konrad, C. & Lindtner, M. (2020). Zählen und Rechnen mit dem ganzen Körper. Embodied Cognition und Fingerverwendung im Unterricht. R&E-Source. Open Online Journal for Research and Education

Zusammenfassung:
Im vorliegenden Beitrag wird kurz erläutert, was unter Embodied Cognition verstanden wird und inwiefern körperliche Erfahrungen für Kognition relevant sind. Im Anschluss wird die besondere Bedeutung der Finger für den Aufbau von numerischen und arithmetischen Kompetenzen beleuchtet. Am Beispiel des Körperbasierten Unterrichtensund Lernens (KUL) wird dargestellt, wie die Erarbeitung des Zahlbegriffs und der Übergang vom Zählen zum Rechnen unter Nutzung des körpereigenen Arbeitsmittels „Finger“ in der Praxis gelingen kann.

Lindtner, M & Konrad, C. (2020). Phonologische Bewusstheit erfolgreich erwerben. Sprache mithilfe der Wosila-Übung begreifbar machen. Praxis Grundschule, 4, 8-15.

Durch das bewusste Wahrnehmen der eigenen Artikulationsbewegungen und den Einsatz kindgerechter motorischer Gesten wird der Erwerb der Phonologischen Bewusstheit und die Unterscheidung von langen und kurzen Selbstlauten bereits im Kindergartenalter bzw. der ersten Schulstufe für alle Kinder möglich. In diesem Artikel wird die Wosila-Übung vorgestellt und genau beschrieben.

Lindtner, M. & Konrad, C. (2020). Erfolgreich Lesen und Schreiben lernen - Die bedeutende Rolle der Artikulatorischen Bewusstheit. In Andrä, C. & Macedonia, M. (Hrsg.). Bewegtes Lernen. Handbuch für Forschung und Praxis (211-229). Berlin: Lehmanns.

Die Phonologische Bewusstheit (PB) im engeren Sinne, also die Einsicht in die lautliche Struktur der Sprache, stellt einen der wichtigsten Prädiktoren für einen erfolgreichen Lese- und (Recht-)Schreiberwerb dar. Während die meisten Kinder das Zerlegen von Wörtern in Silben und das Bilden von Reimen (PB im weiteren Sinne) bereits im Kindergartenalter beherrschen, bereitet das Hantieren mit der lautlichen Struktur von Wörtern vielen Kindern noch in der 1./2. Klasse der Grundschule große Probleme. Trotz auditiver Förderprogramme ist es einigen Kin- dern nicht möglich, gesetzte Ziele zu erreichen und eine Phonologische Bewusstheit im engeren Sinne erfolgreich aufzubauen. Im folgenden Aufsatz sollen Herausforderungen im erfolgreichen Schriftspracherwerb – insbe- sondere die bewusste Wahrnehmung der Lautsprache und damit verbundene Artikulationsbewe- gungen (artikulatorische Gesten) - beleuchtet und unterschiedliche didaktische Wege, mit diesen umzugehen, dargestellt werden. Im Anschluss daran wird ein neuer didaktischer Weg vorgestellt, der die Lösung der Herausforderungen im Rückgriff auf reale, körperliche Erfahrungen sieht. Ziel ist es, dem*der Leser*in eine körperbasierte Förderung der Phonologischen Bewusstheit an die Hand zu geben, die geschilderte theoretische Ausführungen und wissenschaftliche Erkennt- nisse berücksichtigt und einfach in der eigenen Praxis integriert werden kann.

Konrad, C.; Lindtner, A & Lindtner, M. (2017). Leitfäden für den Unterricht. Trauner Verlag Linz

Inhalt:
In den Leitfäden für den Unterrichten finden sich Planungen, theoretischer Hintergrund, grundlegende Informationen zum Konzept und über einzelne Übungen sowie Tipps und Anleitungen zur praktischen Umsetzung und Differenzierung. Ein MUSS für eine vertiefende Auseinandersetzung!

Lindtner, M. & Konrad, C. (2019). Mithilfe motorischer Gesten zur erfolgreichen Phonologischen Bewusstheit. In: MitSprache, 1, 43-52.

In dem Heft 4/2018, S. 5ff erschienen Artikel wurden die theoretischen Grundlagen des fachdidaktischen Konzepts KUL beschrieben. Dabei wurde auch der Embodied-Cognition-Ansatz als Fundament des Lehr- und Lernkonzeptes erklärt und die hohe Bedeutung senso-motorischer Erfahrungen für den erfolgreichen Lernprozess (auch abstrakter Inhalte) deutlich gemacht. Der vorliegende Beitrag soll nun interessierten Pädagogen/Pädagoginnen eine knappe Einführung in die Bedeutung und den Erwerb der Phonologischen Bewusstheit geben und eine konkrete praktische Anleitung für die Schulung der Phonologischen Bewusstheit ganz ohne abstrakte Symbolik nach dem fachdidaktischen Konzept KUL bieten.

Lindtner, M. & Konrad, C. (2018). Unser Körper - der Schlüssel zum Erfolg? Der Embodied Cognition Ansatz als Grundlage für das Konzept KUL. In: MitSprache, 4, 5-17.

KUL® ist ein Lernkonzept für Kindergarten und Schule, das auf der Theorie verkörperter Kognition basiert. Ziel ist es, Kindern einen erfolgreichen Sprach- und Schriftspracherwerb zu ermöglichen. Laut des Embodied Cognition Ansatzes gründen Denkprozesse immer in Handlung und Wahrnehmung. Das bestätigen Untersuchungen, die zeigen, dass der Abruf senso-motorischer Erfahrungen für das Hantieren mit abstrakten Inhalten bzw. die Verarbeitung abstrakter Inhalte konstitutiv ist. Um optimale pädagogische Angebote, die den erfolgreichen Aufbau hoher kognitiver Prozesse (wie z.B. Sprachverständnis, Lesen, Schreiben) ermöglichen, entwickeln zu können, müssen solch grundsätzliche Mechanismen der menschlichen Kognition berücksichtigt werden. Im KULen Konzept nehmen daher der eigene Körper und Sprache eine wesentliche Rolle ein. Im Zuge dieses Artikels soll ein Einblick in die theoretischen Annahmen verkörperter Kognition gegeben und im Anschluss wichtige Prinzipien des KULen Konzeptes daraus abgeleitet werden.

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Konrad, C. & Lindtner, M. (2017). Fingerrechnen ≠ Fingerrechnen. Erläuterungen zu zielführender Fingerverwendung beim Aufbau numerischer Kompetenzen im mathematischen Erstunterricht. Pädagogische Horizonte, 1, 11

Im vorliegenden Artikel werden die Finger als Arbeitsmittel im mathematischen Erstunterricht zum Aufbau von numerischen Kompetenzen diskutiert. Es wird aufgezeigt, dass die Finger nicht nur ein weiteres zählbares Material sind, sondern bei entsprechender Nutzung besondere Vorteile gegenüber anderen Arbeitsmitteln haben. Möglichkeiten und Grenzen zählender und nicht-zählender Fingerverwendung werden erläutert und die am Körper bzw. die am Zahlenstrahl orientierte Fingerverwendung voneinander abgegrenzt. Empfehlungen für die Handhabung der Finger in der Praxis werden abgeleitet, zusammengefasst und anhand konkreter Beispiele verdeutlicht.

Hofer, E.M. (2017). Das Picobello - Lesetraining als Interventions- und Fördermaßnahme für Kinder in der PrimarstufePädagogische Horizonte, 1, 11

Der vorliegende Beitrag zur Leseentwicklung und -förderung stellt das auf dem kybernetischen Ansatz aufbauende Picobello-Lesetraining vor und überprüft es anhand einer Einzelfallstudie. Ausgehend von der Annahme, dass die konsequente Anwendung des Picobello-Lesetrainings zu einer Steigerung des Lesetempos bei gleichzeitiger Verringerung der Anzahl der Lesefehler führt, wurde der Frage nachgegangen, ob und in welchem Ausmaß eine Steigerung der Leseleistung in einem Zeitraum von vier Wochen messbar ist. Der Lernprozess wurde mittels Videoanalyse dokumentiert. Es zeigte sich, dass aufgrund des Picobello-Lesetrainings sowohl das Lesetempo gesteigert als auch die Anzahl der Lesefehler verringert werden konnte.

Lindtner, M. (2017). Die artikulatorische Bewusstheit im engeren Sinne als wichtige Basiskompetenz für den erfolgreichen Lese-(Recht-)Schreiberwerb. Eine Regressionsstudie. Universität Wien: Unveröffentlichte Masterarbeit.

According to the motor theory of speech perception, the perception, reading and writing of words is only made possible through the retrieval of articulatory gestures which underlie single sounds. Up to now, research results of this topic have only been published in the English-speaking area. The aim of this study is to examine the influence of the articulatory awareness in the narrower sense on the reading and writing performance in the German-speaking area. For this purpose, reading and writing skills of Viennese second grade pupils (N=98) of a primary school were operationalised by the standardised SLRT II test as well as the teacher's assessment through marks. For measuring the articulatory awareness and following Montgomery (1981), a survey tool was developed and tested in a former pilot study. Taking into account further important control variables (sex, mother tongue, attendance of preschool, grade repetition, highest educational qualification of parents, optical differentiation ability, kinesthetic differentiation ability, parents’ assessment of the linguistic development), a significant influence of the articulatory awareness in the narrower sense was evidenced in the area of writing, more precisely on the number of correctly written words, the number of mistakes in phonetically accurate spelling and the teacher’s assessment of the spelling performance. In the area of reading, a considerable influence of the articulatory awareness on the number of correctly read pseudowords and on the teacher’s assessment of the reading skills was shown, but not on the number of correctly read meaningful words. In general, it can be said that the influence of the articulatory awareness in the narrower sense on the reading and writing skills, operationalised by the teacher’s assessment through marks, is the strongest. Considering these results, a training of the articulatory awareness in early reading and writing education seems indispensable.

Lindtner, M. (2012). Die kybernetische Methode zur Förderung eines legasthenen Kindes: Eine Einzelfallstudie. Akademiker Verlag

Lesen und Schreiben sind Voraussetzungen, um sich sozial, beruflich und kulturell in unserer Gesellschaft integrieren zu können. Probleme beim Erwerb der Kulturtechniken sind jedoch ein zentrales Thema. Nach Dr. Günther Haider (Bildungsexperte und PISA-Chef) benötigen 20% der Schüler und Schülerinnen eine individuelle Förderung, um das Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen. (Vgl. Education Group, 2009) Mögliche Ursachen und Fördermöglichkeiten sind viel diskutiert und sehr umstritten. Die Kybernetische Methode stellt eine Fördermöglichkeit dar. Ziel dieser Arbeit ist es, die Wirkung einer Intervention mit der Kybernetischen Methode bei einem Jungen mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten (Legasthenie) zu untersuchen. Dazu wurde dieser im Zeitraum von ungefähr einem Jahr und vier Monaten gefördert. Mithilfe eines ABFU-Versuchsplans und den zwei diagnostischen Tests, „Westermann Rechtschreibtest 6+“ und „Basiskompetenzen für Lese-Rechtschreibleistungen 1-4“, wurden mögliche Veränderungen ermittelt. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Verbesserung der Rechtschreibleistung des Probanden.

Lindtner, C. (2008). Der Einsatz der kybernetischen Methode in der Grundstufe I : eine quasiexperimentelle Studie. Paris Lodron Universität Salzburg. Masterarbeit, urn:nbn:at:at-ubs:1-313

Über kaum einen gesellschaftlichen Bereich wird so unerschöpflich diskutiert, wie über das Bildungssystem. Zu Recht, denn das Beherrschen der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen ist von zentraler Bedeutung für beruflichen Erfolg und damit für soziale Anerkennung. Im Zeitalter der Digitalisierung und Globalisierung ist dies nicht nur zukunftsentscheidend für den Einzelnen sondern auch für unsere Gesellschaft. Aktuelle Schulleistungsstudien jedoch stellen gerade österreichischen schulpflichtigen Kindern im gesamteuropäischen Vergleich im Bezug auf diese grundlegenden Kulturtechniken ein eher durchwachsenes Zeugnis aus. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Effektivität des Einsatzes der Kybernetischen Methode in der Grundstufe I zu prüfen, indem folgende Frage geklärt wird: Unterscheiden sich nach der Kybernetischen Methode unterrichtete Schüler/Schülerinnen von nicht kybernetisch (herkömmlich) unterrichteten Schülern/Schülerinnen hinsichtlich ihrer Schulleistungen? Zu diesem Zweck wurden die schriftsprachlichen bzw. mathematischen Leistungen wie phonologische Bewusstheit, Lesen, Rechtschreibung und Arithmetik von kybernetisch und nicht-kybernetisch unterrichteten Schülern/ Schülerinnen (n = 84) verglichen. Dabei kamen Subtests aus fünf verschiedenen standardisierten Tests zum Einsatz. Die kybernetisch unterrichteten Schüler/Schülerinnen der ersten Klasse, zeigen signifikant bessere Leistungen im schriftsprachlichen Bereich als die nicht kybernetisch unterrichteten Kinder. Die mathematischen Leistungen waren für beide Gruppen annähernd gleich. Das Resultat der kybernetisch unterrichteten Zweitklässler/Zweitklässlerinnen war sowohl im schriftsprachlichen als auch im mathematischen Bereich signifikant besser. Die Ergebnisse der Studie lassen trotz vergleichsweise kleiner Stichprobenzahlen ein großes Potential der kybernetischen Methode im Schulalltag erkennen.